IR- und UV-Sperrfilter
Kameras sind oft auch im IR- und im UV-Bereich empfindlich. Die IR-Sensitivität können Sie leicht testen.
Sie brauchen dazu nur die LED einer Fernbedienung fotografieren. Fürs Auge unsichtbar, leuchtet diese nämlich im IR-Licht auf - wie das Foto links belegt.
Warum ist das ein Problem?
Daher bestehen optische Elemente jeweils aus mindestens zwei Linsen mit unterschiedlichem Schliff und unterschiedlicher Brechkraft. Damit wird erreicht, dass die Brennebene wenigstens für zwei Farben zusammenfällt. Die Bilder solcher Geräte werden als deutlich farbreiner wahrgenommen.
Die Brennebenen fürs Infrarot und fürs UV-Licht liegen aber weit davon ab. Unser Auge merkt das nicht, weil es diese Wellenlängen nicht in Seheindrücke umsetzt.
Für Kameras ist das aber sehr wohl ein Problem, sofern sie nicht entsprechende Sperrfilter eingebaut haben. Auch wenn Sie gewissenhaft scharfstellen - helle Objekte sind dann immer von einer Wolke aus unfokussiertem Licht umgeben.
Wen betrifft das?
- Das Problem taucht grundsätzlich bei allen Linsenfernrohren auf.
- Es trifft auch Spiegelteleskope, falls sich Linsenelemente im Strahlengang befinden - Bildfeldebner, Shapley-Linsen, Barlow-Linsen, Okulare.
Besitzer von Spiegelreflexkameras können sich oft zurücklehnen - dort sind entsprechende Sperrfilter zumeist eingebaut: Allerdings nicht immer zur Freude der Astrofotografen, weil diese auch gleich das benachbarte rote Licht des kosmischen Wasserstoffs abblocken. Hingegen fehlen solche Filter bei CCD-Kameras meist.
Bei digitalen Kompaktkameras oder Smartphones sind sie nicht immer selbstverständlich - wie der obige Test mit der IR-Fernsteuerung zeigt.
UV- und IR-Licht aussperren
Oder doch nicht?
Mit einer entsprechenden Kamera lässt sich freilich auch ganz gezielt im Infrarot fotografieren. In diesem Fall wird man ein IR-Pass-Filter anstatt des Sperrfilters wählen. Das lässt nur IR zum Sensor durch.
Vorteile: Die Luftunruhe ist im IR gemildert. Die Gasplaneten Jupiter und Saturn erscheinen kontrastreicher und dunkler, weil eine Prise Methan in ihren Atmosphären IR Licht schluckt. Und auf der Nachtseite der Venus haben Amateure im IR sogar schon den Wolkenschleier durchdrungen!