Ein Timer steuert die Kamera
Natürlich kann man jede Aufnahme einzeln starten und mit stetem Blick auf die Stoppuhr beenden. Wesentlich bequemer funktioniert die Kamerasteuerung aber mit einem Timer. Der kann in der Aufnahmesoftware inkludiert sein - wie bei der EOS Utility oder bei APT).
Andernfalls schließt man einen eigenen Timer an die Spiegelreflexkamera an. Man stellt damit u.a. die gewünschte Belichtungszeit, ein kurzes Intervall zwischen den Aufnahmen und die gewünschte Anzahl der Belichtungen ein. Die Kamera arbeitet dann den Auftrag ab, schießt zum Beispiel 50 Aufnahmen mit jeweils 15 Sekunden Belichtungszeit und 2 Sekunden Pause dazwischen.
Das Intervall zwischen den Belichtungen ist (zumindest bei den sogenannten Lights) wichtig. So klingen Erschütterungen ab. Außerdem braucht die Kamera etwas Zeit, um das Bild auf die Speicherkarte zu schreiben - speziell wenn man im RAW-Modus arbeitet.
Manche Fotografen verzichten auf die Erstellung eigener Darks und überlassen das der Kamera ("Rauschreduktion"). In diesem Fall ist sie nach jeder einzelnen Belichtung mindestens ebenso lange "Busy"! Auch das muss beim Intervall berücksichtigt werden.
Mit einem Intervall im Minutenbereich lassen sich auch Reihenaufnahmen gewinnen - etwa wenn man die Bewegung eines Objekts im Lauf der Nacht dokumentieren will. Um im warmen Zimmer zu wissen, wann die Kamera draußen fertig ist, setze ich auf einen funkgesteuerten Bildzähler.
Übrigens: Als ich noch analog fotografierte, nutzte ich einen Intervallschalter-Bausatz. Sein Kern: natürlich der legendäre Timer-IC NE555.
Übrigens verfügen solche Timer oft auch über die Möglichkeit, eine Vorlaufzeit vor Beginn der Aufnahmeserie einzustellen. Die kann auch mehrere Stunden betragen. Vielleicht wollen Sie ja zu Bett gehen, während Ihre Kamera ab 4 Uhr morgens beginnen soll, mit kurzer Brennweite Himmelsfotos zu schießen - um Sternschnuppen einzufangen.