Ein Timer steuert die Kamera
Natürlich kann man jede Aufnahme einzeln starten und mit stetem Blick auf die Stoppuhr beenden. Früher war dies sogar die Regel. Wollte man es ganz dunkel, musste man die Sekunden zählen ("21 - 22 - 23" ...).
Wesentlich bequemer funktioniert die Kamerasteuerung mit einem Timer. Ist die Cam an PC oder Notebook angeschlossen, übernimmt die Aufnahmesoftware die Belichtungssteuerung - wie z.B. die EOS Utility oder APT.
Andernfalls schließt man einen eigenen Timer per Kabel an die DSLR an. Man stellt darauf die gewünschte Belichtungszeit, ein Intervall zwischen den Aufnahmen und die gewünschte Anzahl der Belichtungen ein. Die Kamera arbeitet dann den Auftrag ab, schießt zum Beispiel 50 Aufnahmen mit jeweils 15 Sekunden Belichtungszeit und 2 Sekunden Pause dazwischen.
Meiner Erfahrung nach meint "Intervall" aber meist nicht die Zeit zwischen dem Ende einer Belichtung und dem Start der nächsten - sondern die Zeit zwischen den Starts aufeinander folgender Belichtungen. Das Intervall darf daher nicht kürzer sein als die Belichtungszeit selbst.

Ein paar Extrasekunden helfen: Denn einerseits sollen Erschütterungen abklingen, andererseits braucht die Kamera etwas Zeit, um das Bild auf die Speicherkarte zu schreiben - speziell im RAW-Modus.
Manche Fotografen verzichten auf die Erstellung eigener Darkframes und überlassen die Rauschunterdrückung der Kamera selbst. In diesem Fall ist die Cam nach jedem Foto nochmals so lange "Busy" wie die Belichtung gedauert hat. Auch das muss bei der Intervalllänge berücksichtigt werden.
Mit einem besonders langen Intervall lassen sich Zeitrafferaufnahmen gewinnen - etwa wenn man die Bewegung eines Objekts im Laufe der Nacht dokumentieren will.
Um im warmen Zimmer zu wissen, wann die Kamera draußen fertig ist, setze ich auf einen funkgesteuerten Bildzähler.

Als ich noch analog fotografierte, nutzte ich einen Intervallschalter-Bausatz. Sein Kern: natürlich der legendäre Timer-IC NE555
Übrigens verfügen Timer oft auch über die Möglichkeit, eine Vorlaufzeit vor Beginn der Aufnahmeserie einzustellen. Die kann auch mehrere Stunden betragen. Vielleicht will man ja zu Bett gehen, während die Kamera ab 4 Uhr morgens beginnen soll, Sternschnuppen zu einzufangen.

Diesen Meteor fing meine Cam ein, während ich noch im Zimmer weilte
Eine entsprechende Funktion bietet u.a. auch die von Canon nicht authorisierte Fremdsoftware Magic Lantern (Benutzung auf eigene Gefahr!).
Ein böses Erwachen droht, falls die automatische Kameraabschaltung aktiviert war. Sie legt die Kamera schon während der Vorlaufzeit lahm und verhindert so den späteren Start der Aufnahmeserie.
Zur Stromversorgung reicht ein einzelner Akku womöglich nicht. Abhilfe schafft ein Batteriegriff, in den zwei volle Akkus gelegt werden.
Eine Alternative zum Batteriegriff ist der Akku-Dummy. Der aufs Kameramodell abgestimmte Platzhalter wird anstelle des Akkus in die Cam gesteckt. Ein Kabel verbindet ihn mit einem Netzgerät oder einer anderen passenden Stromquelle. Deren Spannung muss auf die verwendete Kamera abgestimmt sein.
Eventuell könnte auch der Platz auf der Speicherkarte knapp werden, falls sich auf dieser bereits viele Bilder im RAW-Format befinden.
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