Bahtinov-Maske mit Motor
Eine Bahtinov-Maske hilft beim Scharfstellen punktförmiger Objekte. Man setzt sie dazu vor das Objektiv und entfernt sie vor der Aufnahme wieder. Man kann die Maske auch mit einem Motor steuern, wie mein Eigenbau zeigt.
Dann lässt sich die Maske auch ferngesteuert vors Fernrohrobjektiv klappen. In Ruhestellung liegt sie parallel zum Tubus.
Die Motorwelle befindet sich ein klein wenig vor und über dem oberen Tubusrand.
Ich habe ziemlich lange herumprobiert, bis ich eine stabile Anordnung realisiert hatte. Ich verwende nun einen kleinen Getriebemotor, wie er im Modellbau vorkommt. Die interne Bewegungssperre musste ich zuvor entfernen, ebenso die Elektronik. Bei mir wird der Motor mit einer umpolbaren Gleichspannung 5V (zweipolig) angesteuert. Ein Vorwiderstand von 5.6 Ohm sorgt für etwas leiseren Betrieb.
Befestigt ist der Motor auf einer kurzen Holzlatte, die auf einer Prismenklemme angeschraubt ist. Die Prismenklemme wiederum reitet auf einer Prismenschiene. Das Befestigungsmaterial zwischen Motorwelle und Maske ist als "Roboterzubehör" erhältlich.
Die Anordung lässt sich innerhalb von etwa 15 Sekunden abbauen und ebenso rasch wieder montieren. Denn beim Fotografieren mit huckepack aufgesetzten Objektiven wäre sie im Weg.
Seit Juni 2020 ist die Holzlatte daher nur mit der hinteren Schraube befestigt und lässt sich um 90 Grad zur Seite schwenken. Das mache ich, wenn ich die Flatfield-Box am Objektiv montieren möchte (wie hier zu sehen).
Beim Rückschwenken stößt die Latte an einen Filzgleiter auf der Klemme und landet so wieder in der korrekten Arbeitsposition.
Mein Teleskop ist altazimutal aufgestellt. Da befinden sich Primenschiene und Maskenmontierung immer an der Oberseite des Tubus. Ob die Anordnung auch im äquatorialen Betrieb funktioniert, wo der Schwerkraftvektor die meiste Zeit hinweg anders wirkt, habe ich bislang nicht getestet.
Etwaiger Nachbau und Betrieb erfolgen auf eigene Gefahr. Jegliche Haftung für Schäden ist ausgeschlossen.