CCD-/CMOS-Cams meiner Balkonsternwarte
Die Einführung von CCD- bzw. CMOS-Kameras erlaubt Sternfreunden mit Amateurteleskopen heute Ergebnisse, wie man sie einst von Berufsastronomen mit Profiteleskopen kannte. Den Anfang machten um die Jahrtausendwende billige Webcams.
Zwo Asi 678MC
Diese CMOS-USB-3.0 Cam (Hersteller Zwo, China) besitzt eine maximale Auflösung von 3840 x 2160, was beim Einstellen von Planeten und natürlich bei der Fotografie von Details auf der Mondoberfläche hilfreich ist. Die Pixelgröße kann mit 2 µm als sehr fein bezeichnet werden.
Die Quanteneffizienz ist mit 83% gut, der Sensor außerdem auch im IR empfindlich. Das eröffnet neue Möglichkeiten, da die Luftunruhe im IR verringert ist. Ohne Filter fängt die Cam das visuelle Licht plus Infrarot auf. Mit einem IR-Sperrfilter dringt nur visuelles Licht zum Sensor vor. Mit einem IR-Pass-Filter kommt nur infrarotes Licht durch.
Die maximale Framerate beträgt 47 fps bei voller Auflösung. Mit ROI schnellt sie auf über 300 fps hoch - und das trotz zwischengeschaltetem USB-Hub und Repeaterkabel. Die kürzeste Belichtungszeit scheint bei 1 ms (1/1000 s) zu liegen, die längste läge theoretisch im Minutenbereich: Doch wie bei Planetenkameras üblich, fehlt eine aktive Kühlung.

Die Produktdaten sind bei Zwo Asi in China zu finden.
Die Cam würde sich auch als Sensor fürs Autoguiding eignen (wenn Autoguiding an meinem LX90 im azimutalen Modus funktionieren würde).
Ein ST4-Port ist vorhanden.
Die 678MC besitzt übrigens ein Stativgewinde an der Basis, denn die mitgelieferte Großfeld-Objektivlinse (2,5 mm, 1:1.2) soll fotografische Meteorbeobachtungen über weite Teile des Himmels ermöglichen.
Kamera: Zwo Asi 678 MCHersteller: Zwo Asi
Gekauft: November 2024Typ: ColorSensor: CMOS, Sony IMX678Sensorgröße: 7,7 mm * 4,3 mmAuflösung: 3840 * 2160 Pixel (8,3 MP)Pixelgröße: 2 µmTeleskopanschluss: 1,25 Zoll Steckanschluss, T2Datentransfer: USB 3.0Geschätzte BildfelderGerät Brennweite N Länge' Breite'LX 90 2000 mm 10 12 7ETX 105 1470 mm 14 17 104SE 1325 mm 13 19 11C 90 1000 mm 11 25 14Rubinar 500 mm 5.6 50 28Vivitar 300 mm 5.6 83 47CCD-Rahmen zeichnen in Guide: Um in dieser Software einen passablen CCD-Rahmen für die 678MC zu zeichnen, suche ich im CCD-Auswahlfeld meine DSLR mit APS-C Sensor und verdreifache vorgeblich die wahre Brennweite der Optik.
Celestron NI10 und NI5
Vor allem für die Planetenfotografie setzte ich bis inklusive 2024 die NexImage 5 und 10 von Celestron ein.

Die NI10 besitzt eine besonders feine Auflösung. Der Preis hierfür ist eine bescheidenere Lichtempfindlichkeit. Dafür aber erspart man sich bei längerer Brennweite mit dieser Cam die Barlowlinse: Eine 3 x Barlow-Linse würde nämlich selbst eine 9-fache Verlängerung der Belichtungszeit erfordern.
Die NI10 bietet zudem ein recht großes Bildfeld und eine Datenübertragung per USB 3.0
Obwohl diese Cams auch Einzelaufnahmen zulassen, wird damit in der Regel gefilmt - um z.B. aus den besten 5.000 Frames eines solchen Films später ein qualitativ überragendes Einzelbild zu gewinnen.
Der Anschluss an die Teleskope erfolgt einfach über die 1,25 Zoll Okularsteckhülse. Jener an die Teleobjektive ist mittels eines C-Mount-Adapters und weiteren Zubehörs möglich.
NexImage 10
Kamera: NexImage 10Hersteller: CelestronGekauft: 2018Typ: ColorSensor: CMOS, ON Semi MT9J003 ColorSensorgröße: 6,4 mm * 4,6 mmAuflösung: 3856 * 2764 Pixel (10,6 MP)Pixelgröße: 1,67 µmTeleskopanschluss: 1,25 Zoll Steckanschluss, C-MountDatentransfer: USB 3.0
NexImage 5
Philips 900CKamera: NexImage 5
Hersteller: Celestron
Gekauft: 2012
Typ: Color
Sensor: CMOS, Typ Micron MT 9P 031
Sensorgröße 5,7 * 4,28 mm
Auflösung: 2592 * 1944 (5 MP)
Pixelgröße: 2,2 µm
Empfindlichkeit: 0,53 C/Lux (laut Hersteller)
Teleskopanschluss: 1,25 Zoll Steckanschluss, C-Mount
Datentransfer: USB 2.0

Ab 2010 filmte ich mit einer Philips 900 C - eigentlich eine adaptierte, noch auf Win XP zugeschnittene Webcam und recht ähnlich der Philips ToU. Sie war ebenso relativ empfindlich; so ließen sich auch die Bedeckungen hellerer Sterne durch den Mond filmisch festhalten, oder Saturnmode. Die 900C funktioniert mit der Software wxAstroCapture sogar noch unter Win 10.
Kamera: Philips 900 C - Philips ToUcam PRO II PCVC840KHersteller: PhilipsGekauft: 2010CCD-Chip: Sony ICX098BQAuflösung: 0,33 MegapixelTyp: ColorChipdiagonale: 4,5 mm (¼")Chipbreite 4,60 mmChiphöhe: 3,97 mmPixelabstand: 5,6 μmEffektive Pixelzahl: 659 × 494Gesamtpixelzahl: 692 × 504Auflösung: 640 × 480Empfindlichkeit: < 1 LuxTeleskopanschluss: 1,25 Zoll, SteckanschlussUSB: 2.0
Meade LPI

Noch früher, ab dem Jahr 2009, hielt ich Mond und Planeten mit der Meade LPI fest. Sie verfolgte eine etwas andere Strategie, als die damals noch üblichen Webcams. Das Bild baute sich noch während der Belichtungsarbeit selbst langsam am Monitor auf - mit zunehmendem Detailreichtum. Ein Ansatz mit Limitationen.
Kamera: Meade Lunar and Planetary Imager (LPI)Hersteller: MeadeTyp: ColorGekauft: 2005Sensor: Hynix HV7131E1 CMOS
Sensorgröße: 5,18 mm x 3,9 mm
Pixelanzahl: 640 x 480
Pixelgröße: 8 µm
Teleskopanschluss: 1,25 Zoll, SteckanschlussUSB: 1.1
Philips ToUcam
Das Tor zur hochauflösenden Planetenfotografie öffnete mir - wie vielen anderen Amateuren - 2005 die gebraucht gekaufte, damals legendäre Philips ToU: Eine Webcam, die ein findiger Sternfreund mit einem Steckadapter 1,25 Zoll ausgestattet hatte. Manche bauten sie um, erreichten so längere Belichtungszeiten und eine damals fast unglaubliche Leistung.
Kamera: Phillips ToUCam ProHersteller: PhilipsGekauft: 2005 (gebraucht)Typ: ColorSensor: CCD Sony HAD (Hole Accumulation Diode) ICX098BQSensorgröße: 4,5 mm diagonalPixelzahl: 640 x 480Pixelgröße: 5,6 µm
